Alles andere wie Peanuts!
Das Stadtparlament verzichtete in seiner Augustsitzung mit einer Stimme Unterschied, die Auslandhilfe von Fr. 280’000 auf Fr. 500’000 pro Jahr zu erhöhen.
Das Tagblatt kommentierte dies am 28. August 2025 als „Armutszeugnis für St. Gallen“. Die Erhöhung sei „Peanuts“. Diese Kommentierung ist verstörend und zeugt nicht von einem Demokratieverständnis. Bezeichnenderweise zitierte das Tagblatt im dazugehörigen Artikel nur Voten aus der rot-grünen Ecke. Bürgerliche Voten, die insbesondere mit Finanzpolitik argumentierten, sind schlicht untergegangen! Die Mitte/EVP- und die GLP-Fraktion wurde indirekt als „nicht verlässlich“ abgestuft, da diese mit der FDP und der SVP die Erhöhung teilweise auch ablehnten.
Fakt ist, dass die Stadt noch immer ein strukturelles Defizit von jährlich rund Fr. 30 Mio. aufweist. Es sind somit alles andere wie „Peanuts“, wenn die knappe Mehrheit des Parlaments nun endlich den Sparkurs von FDP und SVP mitträgt und die Fixausgaben nicht um Fr. 220‘000 pro Jahr erhöht! Die Entwicklungszusammenarbeit ist ausserdem hochkomplex und auf Bundesebene am richtigen Ort angesiedelt. Dort bestehen bereits professionelle Strukturen. Auch diese bürgerlichen Voten sind in der Berichterstattung ausgeblendet worden.
Es ist zu begrüssen, wenn nun auch Teile der Mitte/EVP und der GLP eine restriktive Finanzpolitik mittragen. Es ist für ein Quasi-Monopol Medium unangebracht, diese Exponenten nun als „nicht verlässlich“ zu degradieren. Und nur wer hat, kann auch mehr verteilen.
Andreas Dudli
Mitglied Stadtparlament FDP
https://andreasdudli.ch/wp-content/uploads/2025/09/St._Galler_Tagblatt_20250829-2.pdf